Digitalisierung 2020 im Zeichen von Corona

Erde mit Mundschutz gegen Corona, Frau die für Digitalisierung steht in gelbem Pullover

Potenzial der Digitalisierung 2020 zwischen Hoffnung und Zweifel

Digitalisierung 2020 ist bestimmt vom Einfluss des Corona-Virus Sars-CoV-2, das zu weitreichenden Maßnahmen führt und führte. Lockdown und Schließungen bringen – daran besteht kein Zweifel – unweigerlich eine wirtschaftliche Rezession. Doch mehren sich auch diejenigen Stimmen, die die positiven Veränderungen und Effekte sehen, die Covid-19 in den vergangenen Monaten initiiert und beflügelt hat. Gemeint ist insbesondere die plötzlich voranschreitende Digitalisierung in der Unternehmens- und Bildungswelt. Doch wie aussichtsreich und erfolgversprechend sind die neusten Entwicklungen und Fortschritte?

Covid-19: Digitalisierung im Zeitraffer

Was Digitalisierungsberater und Manager in vielen Jahren nicht erreichten, hat das neuartige Coronavirus in weniger als 3 Monaten bewerkstelligt. Es wurden digitale Kommunikationsplattformen aus dem Boden gestampft und neue Wege und Strukturen der Kommunikation für eine effektive digitale Zusammenarbeit in Unternehmen geschaffen.

Videokonferenzen und Schaltungen gehören plötzlich wie selbstverständlich zum neuen Alltag. Sie bieten den erfreulichen Nebeneffekt einer wesentlichen Zeitersparnis. Gespräche und Meetings mit unzähligen Stunden Anreise und hunderten Kilometern Anfahrtsweg, sind plötzlich nur noch einen Klick und Zehntelsekunden entfernt. Das ist Digitalisierung 2020.

Innovative Softwarelösungen und Kommunikationsstrukturen erleichtern das digitale gemeinsame Arbeiten und den digitalen, synchronen Informationsaustausch in Echtzeit, der dem eines realen Treffens offenbar in nichts mehr nachsteht. Haupt- und Gesellschafterversammlungen waren online bislang nicht möglich. Doch in der alternativlosen, pandemischen Lage ging plötzlich alles ganz schnell. Notfallgesetze erlaubten auch das digitale Meeting, ohne dass die bislang erforderliche, ordentliche Satzung erforderlich war.

Die Entwicklungen sind ganz zur Freude der Klimaaktivisten, hat das Coronavirus nun offenbar in kürzester Zeit das erreicht, was unzählige Demonstrationen auf Deutschlands Straßen im Zeitraum der letzten Jahre nicht bewirkten.

Bleibt die Frage: Wie geht es weiter? Gelingt es, an die neuen Errungenschaften anzuknüpfen und diese weiter voranzutreiben? Fest steht: Änderungen im Sinne einer digitalen Erneuerung und Optimierung sind überfällig. Auch der Gesetzgeber steht unter Handlungsdruck: Bis zum August 2021 bedarf es eines Konzeptes, das auch die Gründung und die Registrierung von Zweigniederlassungen online ermöglicht.

Kritik und Zweifel: Corona als Treiber für das digitale Zeitalter?

Das Zeitalter großer Chancen und digitalen Möglichkeiten träten ausschließlich für die Unternehmen und Betriebe ein, die von den einschränkenden Maßnahmen der Krise weitestgehend verschont geblieben seien, so die Stimmen namhafter Manager. Der Fokus der meisten angeschlagenen Unternehmen läge aber weiter auf dem blanken Überleben und der Sicherstellung handlungsfähiger Liquidität.

Die Sorge: Digitalisierungsinitiativen werden in der nächsten Zeit aufgrund einer Verschiebung der Prioritäten in den meisten Betrieben und Unternehmen wieder beerdigt. Zumal aus der Sicht vieler Unternehmer das Geld für weitergehende, zielführende digitale Investitionen fehlt.

Ein möglicher Lösungsansatz könnte das Weiterdenken des im Bildungsbereich bekannten Digitalisierungspaktes sein, der auch für Unternehmen erforderliche Mittel für die Aufrüstung digitaler Strukturen zur Verfügung stellt. Es bedarf eines multiperspektivischen Ansatzes, der das Weiterdenken und die Motivation für die Weiterentwicklung digitaler Initiativen branchenübergreifend lukrativ und interessant macht. Auch unterstützenden Leistungen und Möglichkeiten, die heute bereits von IT Dienstleistern erbracht werden, kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu.

Schule und Universität: digitale Ansätze konsequent nutzen und in den Bildungsalltag integrieren

Kein anderer Bereich des öffentlichen Lebens war durch die Corona-Pandemie derart betroffen wie der Bildungsbereich. Bis zu den Sommerferien 2020 fand in den meisten Ländern kein regulärer Schul- und Bildungsbetrieb statt. Von den flächendeckenden Schul- und Universitätsschließungen bis zu den Osterferien und darüber hinaus ganz zu schweigen.

Digitaler Unterricht wurde über Nacht zum alternativlosen Mittel zur Kompensation der plötzlich entfallenden Präsenzzeiten. Teilweise gelang trotz anfänglicher Schwierigkeiten die Umstellung einigermaßen reibungslos. Digitale Kommunikationsplattformen wurden implementiert und dem beginnenden E-Mail-Verkehr zwischen Lernenden und Lehrenden folgten binnen kürzester Zeit Konferenzschaltungen, die sogar in großen Gruppen realisierbar wurden. Leider sind die Unterschiede je nach Schule und Universität gravierend und von einem einheitlich hohen Standard ist keine Rede.

Auch Prüfungen, Referate und Unterrichtsgespräche haben teilweise den Sprung in die digitale Welt geschafft. Doch aller Freude und allem Optimismus zum Trotz besteht eine berechtigte Frage. Wie können die neuen Errungenschaften aus dem digitalen Lehren und Lernen zukunftstauglich und mit nachhaltigem Mehrwert über die Corona-Krise hinaus in die nächsten Jahre geführt werden?

Das Rad darf nicht zurückgedreht werden, neue Anreize und Ideen müssen weiterentwickelt und aktiv vorangetrieben und gefördert werden. Die massiven Rückstände mancher Einrichtungen aufgeholt und Unterschiede verkleinert werden. Unerlässlich wird es daher nicht nur auf Schul-, sondern auch auf Unternehmensebene sein, sowohl die Weiterentwicklung innovativer Digitalisierungsprozesse einerseits als auch die Sicherung bereits erarbeiteter digitaler Errungenschaften andererseits durch die Institutionalisierung von Verantwortlichen branchen- und unternehmensübergreifend zu unterstützen.

Nur durch konkrete wohlüberlegte Maßnahmen kann es gelingen, den digitalen Vortrieb, der aus der Corona-Krise erwächst, für Unternehmen und Bildung zukunftsorientiert nutzbar zu machen.

Digitale Verwaltung und Finanzdienstleistungen: Der Anfang ist geschafft

Ein auf der Blockchain notierender Euro? Lange Zeit war diese Vorstellung surreal. Blockchain war nur bekannt im Zusammenhang mit den als hochspekulativ geltenden Kryptowährungen Bitcoin, Litecoin und Co. Dass die digitalen Neuerungen und Fortschritte, die in verwalterischen Prozessen und Dienstleistungen längst angekommen sind, auch an der Finanzwirtschaft nicht vorbeiziehen würden, ist spätestens seit Sars-CoV-2 nicht mehr von der Hand zu weisen.

Es geht längst mehr nicht nur um neuartige Bezahl- und Transaktionsmöglichkeiten, die beispielsweise E-Wallets oder App-basierte Zahlungssysteme bieten. Neue Finanzprodukte machen sicheres Investieren in Kryptowährungen möglich und schließen die Lücke zwischen physischer und digitaler Währung. Auch ein auf der Blockhain notierender Euro erscheint in nicht mehr allzu weiter Ferne. Das Finanzministerium und die Bundesbank zeigen Bereitschaft, Neuerungen mitzugehen.

Die Abschaffung des Bargelds rückt mit derartigen Konzepten ein Stück näher, wenngleich Änderungen durch einen digitalisierten Finanzsektor aufgrund der Notwendigkeit einer Neuausrichtung wohl kaum vermeidbar sein werden. Dass die Corona-Krise diese Prozesse in eine zweite Phase beschleunigt hat, ist die Einschätzung vieler Branchenexperten. Gleichsam warnen sie zur Vorsicht vor unüberlegten Schnellschüssen.

Digitalisierung 2020: Chancen nutzen bedeutet ständiges Optimieren und Reflektieren

Dass Corona das Potenzial des digitalen Fortschritts einmal weiter aufgezeigt, bleibt außer Frage. Die teils durch die Pandemie erzwungene Innovationsbereitschaft in vielen gesellschaftlichen und unternehmerischen Sektoren ist zweischneidig und dennoch nicht weniger erfolgversprechend.

Ansätze beständig weiterzudenken und in kritischer Selbstreflexion zu hinterfragen und zu optimieren – das ist die Herausforderung. Nicht nur Bildungseinrichtungen und Unternehmen aus allen Branchen, sondern jeder einzelne von uns muss sich ihr stellen, damit ein nachhaltiger Nutzen der aus der Krise erwachsenden Chancen Realität wird.

Auf servisation.com findest du weitere wissenswerte Informationen und Berichte rund um die digitale Welt! Vielleicht sind auch die ITSM Trends 2020 für die Interesse. Schau vorbei und sei ein Schritt voraus!