Arbeit und Leben in neuem Licht
Noch bis vor etwa 15 Jahren, wurde es bestenfalls als eine utopische Vorstellung angesehen, seine Arbeit von irgendwo, als von seinem angestammten Platz im Büro auszuüben. Da gab es Arbeitszeiten einzuhalten, Büroräumlichkeiten zu nutzen und fixe starre Arbeitsabläufe zu berücksichtigen. New Work war kein Thema. Im Fokus standen vor allem die Firmeneffizienz. Dies bezog sich nicht zuletzt auf den Einsatz der Mitarbeiter in Form der gearbeiteten Stunden.
Die New Work Bewegung nimmt nun den Anlauf, das Arbeitsleben zu revolutionieren. Wobei es lohnt einen kleinen Rückblick auf jene Zeit zu werfen, in denen die letzte große Umwälzung der Arbeitswelt stattfand. Zu Beginn der Industrialisierung, versuchte man aufgrund technisch-mechanischer Neuerungen die Produktionseffizienz der Unternehmen zu steigern. Der Fokus lag hierbei jedoch allein auf der Steigerung des Kapitals. Damit hatte sich der Arbeitnehmer zu identifizieren.
Das Internet wird als Beginn der Computergesteuerten Revolution verstanden. Hier findet eine Änderung statt, die nicht nur die Effizienz der Arbeit, sondern auch die des Umsatzes in den Mittelpunkt stellt. Dieses mobile Datenzeitalter ist bedingt durch allseits einsetzbare Soft- und Hardware. Sie macht sich nun durch eine Umwälzung bemerkbar, die einer Revolution gleicht.
Das Internet und seine Bedeutung für New Work
Nicht einmal Bill Gates oder Steve Jobs wurde es zugetraut die Arbeitswelt mit ihren innovativen Techniken grundlegend zu revolutionieren. Nicht, um eine vollständige Umgestaltung des globalen Arbeits-, Wirtschafts-Lebens in Gang zu setzen. Errungenschaften von Microsoft, Apple und Co. haben das ihrige dazu beigetragen, dies steht außer Frage. Die Zukunft der Arbeitswelt gestaltet sich aber um ein vielfaches revolutionärer als viele es sich jemals vorstellen konnten. Tatsächlich findet diese Revolution gerade jetzt statt. Wobei es sich lohnt, die grundsätzlichen Bedingungen zu betrachten.
Die New Work Order ermöglicht es, von nahezu überall und von jedem Ort der Welt aus seiner Aufgabe nachzugehen. Es findet eine Globalisierung ungeahnten Ausmaßes statt. Dies erfordert ein vollständig anderes Herangehen an die Sache, mit weitreichenden Folgen. Globalisierung, die dank Internet und der weitläufigsten Vernetzung von Ressourcen aller Art erst möglich macht. Sie stellt ein schier unerschöpfliches Reservoir an Arbeits- und Privatleben dar. Der gesamte Arbeits- und Lebensprozess, auch Work-Life-Balance genannt, der bislang nur in einem äußerst bedingte Rahmen möglich war, findet nun tatsächlich statt.
Auswirkungen auf Unternehmen und Arbeitnehmer
Die New Work Bewegung ist gerade im Begriff die Gesellschaft umzukrempeln. Diese neue Form des Arbeitslebens betrifft Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen und beeinflusst es positiv. Viele Neugestaltungen erfordern eine Anpassung der Strukturen, so auch hier. Doch was bedeutet dies für Unternehmen? Sie werden eine schlankere Unternehmensstruktur aufweisen, da Arbeitsvorgänge ausgelagert werden. Dieses wird bereits mithilfe von Freelancern praktiziert. Je nach Unternehmen und Branche unterschiedlich stark ausgeprägt. Eindeutig mit steigender Tendenz!
In Zukunft werden die meisten produktiven Arbeitsschritte von externen Freelancern bearbeitet werden. Ihre Ergebnisse führen dann zum endgültigen Produkt. Dies bedeutet auch, dass starre Firmenstrukturen verschwinden. Unternehmen werden keine Tausende fest angestellte Arbeitnehmer mehr auf der Lohnliste haben, sondern nur ein Minimum. Riesige Bürokomplexe werden ebenso der Vergangenheit angehören. Auch Konferenzzentren und weitere Kostentreiber.
Durch eingesparte Kosten können Gehälter flexibler gestaltet werden. Die neue Art des Arbeitens führt aber auch zu verändertem Arbeitsverhalten. Arbeitnehmern bekommen einen flexiblen Zeitraum in einer Umgebung und zu einer Zeit, die sich für sie am produktivsten darstellen. Diese gewonnene Freiheit wirkt sich positiv auf qualitative Resultate und die Motivation der Mitarbeiter aus. Ob wir sie Freelancer, Freiberufler, Selbständige oder Solo-Preneurs nennen.
Im Mittelpunkt der Arbeitswelt – der Mensch
Diese Transformation betrifft einen großen Teil der arbeitenden Bevölkerung und trägt dazu bei, dass sich die Gesellschaft wandelt. Schon heute ist aufgrund der zunehmenden Auslagerung von Arbeitsprozessen an Freelancer, sowohl das Mindset bei Unternehmen als auch bei Arbeitnehmern verändert. Die zunehmende Globalisierung wurde bis vor einiger Zeit als Gefahr angesehen. Sie wurde auf den Prinzipien der zunehmenden Digitalisierung erst möglich gemacht und stellt sich nun als Chance dar. Eine Chance, die für Arbeitnehmer ein mehr an Freiheit, Flexibilität und Selbstbestimmtheit darstellt. Für Unternehmen, ein mehr an Zufriedenheit und dadurch maximierte Effizienz. Mit deutlich weniger Mitarbeitern, die aufgrund gesundheitsbedingter Umstände wie Burnout aus dem Arbeitsleben ausscheiden.
Interessant wird in diesem Zusammenhang zu beobachten, welche Auswirkungen die Corona-Krise hat. Erste Reaktionen zeigen einen Trend gegen Globalisierung. Allerdings ist auch eine Zunahme von Digitalisierungs-Anstrengungen in vielen Branchen zu sehen. Es ist spannend dies weiter zu beobachten.
Innovation, Agilität und Kontrollen im Arbeitsalltag
Wie verhält sich das aber mit den Kontrollmechanismen? Eine Frage, die ebenso berechtigt ist.
Tatsächlich nimmt die neue Form des Arbeitens heute schon Gestalt an. Dies zeigt sich zunehmend in kleinen, mittleren Unternehmen aber auch in Großkonzernen. Kontrollmechanismen können danke neuen Innovationen und mithilfe voranschreitender Technologisierung deutlich einfacher werden. Dadurch erfahren Unternehmen und Arbeitnehmer mehr Freiheit und werden agiler. Die Freiheiten basieren auf einer höheren Selbstbestimmung des Arbeitnehmers und haben eine Transformation in Gang gesetzt. Sie ist nicht mehr aufzuhalten. Diese Transformation wird es auch sein, die das Neu-Sein der Gesellschaft für die Zukunft prägt.